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Küste und Marsch

Mensch und Meer – eine ewige Liebesgeschichte

Verglichen etwa mit der Geest hat die Marsch eine verhältnismäßig kurze, durch den Menschen ungestörte Naturgeschichte hinter sich. Nach den bisherigen Forschungen entstand die Marsch etwa ab 6.000 v. Chr. Bis zum Deichbau war der Verlauf der Küste stark durch die Vorgänge der Meeresspiegelbewegungen und ihren Folgen geprägt. Die gegenwärtige Marschenlandschaft ist dagegen ein Werk von Menschenhand.

In der Ausstellung zu sehen sind inhaltliche Schwerpunkte wie die Natur- und Kulturgeschichte der Region, aber auch verschiedene Besonderheiten wie ur- und frühgeschichtliche Objekte, beispielsweise die Weser-Runen-Knochen. Sie gehören zu den ältesten Runenschriften Nordwestdeutschlands. Auch tauchen wir hier in die Umweltgeschichte ein, etwa mit interdisziplinären Forschungen wie der Paläobotanik, mit der wir Informationen zur Besiedlungsgeschichte und zur Ernährungslage der Bevölkerung längst vergangener Kulturhorizonte gewinnen.

Das Highlight: Ein Deichschnitt, der mitten durch den Raum verläuft, zeigt Ihnen den Lebensraum Küste mit präparierten Vögeln und typischen Pflanzen. Tipp: Vergessen Sie nicht, die Schubladen zu öffnen!

Das Naturalienkabinett

Im ersten Stockwerk im Ausstellungsbereich Küste und Marsch befindet sich das Naturalienkabinett. Hier werden Sammlungsobjekte in einer ganz besonderen Umgebung ausgestellt. Das Naturalienkabinett vermittelt eine Museumsatmosphäre des 19. Jahrhunderts, einer Zeit die von Entdeckungs- und Forschungsreisen geprägt ist. Im Naturalienkabinett sind Sammlungsobjekte aus dem Besitz des damaligen Großherzoglichen Museums präsentiert. 

Schon vor der Flügeltür des Naturalienkabinetts finden Sie ein interessantes Detail. Die hängenden Boote an der Decke vor dem Kabinett machen deutlich, wie die Sammlungsstücke aus der ganzen Welt in die deutschen Museen gelangt sind. Denn Handel und Schifffahrt im nordwestdeutschen Raum spielen seit jeher als Wirtschaftsfaktoren eine große Rolle an der Küste.

Im Naturalienkabinett finden Sie präparierte Tiere, Vogeleier und Skelette. 

Schwieriges Erbe

Das Naturalienkabinett wurde in den 1970er Jahren konzipiert. So reizvoll wie die Präsentation auf den ersten Blick auch scheint - heute ist sie nicht mehr zeitgemäß. Denn einige Exponate stammen aus kolonialen Kontexten. Bezeichnungen von Objekten, kulturelle Zuschreibungen und geografische Namen sind zum Teil veraltet. Im Rahmen der Aufarbeitung der Kolonialzeit und der damit verbundenen Sammlungsobjekte fand eine sogenannte "Intervention" im Naturalienkabinett statt. Hintergrundinformationen zu bestimmten Objekten wurden hinzugefügt. Auch Besuchende konnten sich beteiligen, indem sie ihre Fragen und Anmerkungen dazu aufschrieben. Mit diesem Projekt sollte die aktuell immer wichtiger werdende Frage, wie europäische Museen mit Ausstellungsstücken umgehen, die in kolonialen Kontexten in ihren Besitz gelangt sind, verhandelt werden.

Die Intervention wird nun ins Digitale verlegt. Sobald sie fertiggestellt ist, ist sie hier über unsere Website zu erreichen. 

Hier finden Sie die Ausstellung

Unsere Dauerausstellung ist in drei Ebenen unterteilt. Sie finden die Bereiche Küste und Marsch mit dem Naturalienkabinett im ersten Stock.

 

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